Die expeditionsreisen


Mit unseren Expeditionsreisen wollen wir PTBS-Betroffene die Möglichkeit geben über sich hinauszuwachsen und die beruhigende Naturerfahrung für sich zu entdecken. Diese Reise wird von den Teilnehmern zusammen mit  einem Expertenteam von Psychologen, Wildnispädagogen, Sportexperten, Ernährungsberatern etc. geplant und ausgebaut. Dabei entscheiden die Teilnehmer selbst, wohin sie am liebsten möchten, sei es nun im Ausland oder in Deutschland. Um einen eigenständigen Aufenthalt in der Natur praktizieren zu können und um die Sicherheit der Gruppe auf dieser Reise zu gewährleisten, sind eine vorbereitende Umweltausbildung und sukzessiv aufeinander aufbauende Naturerfahrungen erforderlich.  Die Gruppe plant vor der Hauptreise kleinere Campingausflüge in der näheren Umgebung, um sich an die Situation zu gewöhnen. Durch die Betreuung sehr erfahrener Psychologen und Wildnispädagogen wird während des Vorbereitungsprozesses und der Expedition auf den mentalen Status unserer Teilnehmer geachtet.

Das komplette Programm rund um die Reise besteht deshalb aus folgenden Elementen:

  • Leichtes Fitnesstraining
  • Erste-Hilfekurs
  • Wildniskurs
  • ca. 10-14 tägige Expeditionsreise

Eindrücke England Expedition 2018

Die durch die Expedition neu gewonnenen und positiven Erfahrungen sollen das Vertrauen in die Umwelt und unsere Mitmenschen stärken und die eigene Psyche festigen, sodass selbstbewusster auf die Umgebung reagiert werden kann und unsere Teilnehmer sich sicherer fühlen.

Wir wollen Aktivität statt Vermeidung erreichen. Gemeinsamkeit statt Einsamkeit. Selbstwirksamkeit statt Hilflosigkeit erfahren. In die Zukunft schauen und das Leben gestalten, statt ein Leben zu führen, das sich nur um das Trauma dreht. Unser Fokus liegt bewusst auf dem gesundheitsbezogenen Austausch, der aktiven Entwicklung, Entfaltung und Genesung.


ablauf und vorbereitungen


1. Fittnesstraining/ medizinische Studie

Mit der Unterstützung von Dr. Peter Wright(Oxford Brookes University) , Prof. Dr. med Henry Schulz und Dr. rer. nat. Katharina Schulz (TU Chemnitz), konnten wir das Fitness/ Sportprogramm gestalten. Um dieses Programm gemeinsam mit der Expeditionsreise auch wissenschaftlich zu belegen, unterstützt uns ebenfassl die Professur für Sportmedizin/-biologie der TU Chemnitz.

 


Dr. rer. nat. Katharina Schulz (TU Chemnitz) erläutert den Aufbau der Studie:

"Sportliche Betätigung kann die konventionelle Therapie von mentalen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen gut ergänzen und vermindert dabei die Symptome der Erkrankungen. Es spricht vieles dafür, dass dieser Ansatz auch bei posttraumatischer Belastungsstörung erfolgreich sein könnte.

Sie untersucht die Wirksamkeit des Trainings und der Expedition zur Verminderung der PTBS-Symptome.

 © Robin Städtler

 

Es wird die Fitness der Teilnehmer in der Studie untersucht, sowie der Allgemeinzustand und die Schwere der PTBS. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich die PTBS auch auf die Kognition der Betroffenen auswirkt. Aus diesem Grund wird auch eine mögliche Beeinträchtigung der Kognition mittels eines kleinen Computerspiels analysiert."


2. Einkauf bei Globetrotter

© parallel dream

Vor jeder Reise werden die Teilnhemer von Globetrotter mit einer kompletten Ausrüstung ausgestattet und rumdum beraten. Die Ausrüstung wird auf die jeweiligen Begebenheiten des Reiseziels abgestimmt. Darunter gehören beispielsweise Trekking-Rucksäcke, Camping-Kocher, Iso-Matten, Schlafsäcke etc. Durch die Inhalte der Vorbereitung und mithilfe der Beschaffung einer Outdoor Grundausrüstung schaffen wir ein Fundament, wodurch wir zahlreiche, über das Projekt hinausgehende, Naturerfahrungen sicher und selbstbewusst planen und erleben können.


3. Erste Hilfe Outdoor

Im Erste Hilfe-Kurs sollen die Betroffenen eine grundständige Outdoor Erste Hilfe Schulung im Wald bekommen, um für die Expeditionsreisen gewappnet zu sein. Zudem trägt der Kurs zur Gruppenstärkung und zur Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Handlungsfähigkeit bei.


4. Wildniskurs

Während des Wildniskurses können die Teilnehmer zunächst in ihrem Tempo erproben, wie viel sie sich zumuten können und welches Equipment sie brauchen, um sich in der Natur wohlzufühlen. Ziel ist es, die Natur als einen sicheren Ort zu erfahren, sich selbstwirksam zu erleben und eigene Stärken zu entdecken. Gefördert wird dies durch das Erlernen des Knowhows, sich selbständig im Wald zurechtzufinden, wie zum Beispiel durch Kompass lesen und Feuer entzünden. Ein Handlungswissen, das uns auch bei künftigen Expeditionen zugute kommt.

 


5. Ideen für zukünftige Expeditionsreisen